Freunde, Musik, Vögel und mal wieder USA

Wow, was ein vollgepackter Mai. In den deutschen Pfingstferien besuchten uns einige Freunde, Julius, Hannah, Birgit, Thomas dann noch Torben, Finn, Helen, Anja und Jochen. Micha, Tanja, Melina und Lilli duerfen wir auch nicht vergessen. Ja, es war einiges los. Wir haben ein paar Sachen miteinander unternommen.

                                       

Am 29.5. war dann in Montpellier ein Live Konzert mit kostenlosem Eintritt. Es kamen Martin Solveig (franzoeischer DJ) und Maroon5 aus den USA. War eine Menge los an der Esplande de L’Europe. Es waren laut Zeitung so 20000 Leute da. War echt der Hammer. Die Tage vorher war das Wetter sehr regnerisch, warm aber Regen rund um die Uhr. Am Donnerstag war es nur bewoelkt und warm. Optimal fuer das Konzert. Christian und Daniel kamen mit. Daggie und ich hatte mal einen Babysitter. Unsere deutschen Freunde Holger&Ute haben uns ausgeholfen. Nebenher musste Ute auch unser neues Haustier Piepsie pflegen.

Die Kids haben nach dem einen Gewittersturm ein kleines Kücken gefunden, das aus dem Nest gefallen war. Mit viel liebe und Geduld wird der kleine Piepsie nun aufgepeppelt und er klappt super. Er futtert kraeftig und waechst von Tag zu Tag.

Für mich war ja am Samstag mal wieder Abflug nach Atlanta angesagt. Schulung. Wieder einmal musste ich meiner suessen Family tschuess sagen. Aber diesmal nur fuer knapp 2 Wochen. Das ist nicht so lang wie die letzten Male aber insgesamt sind es dann dieses Jahr knapp 10 Wochen, die ich schon in den USA war…

Auch dieses Mal musste ich von Montpellier aus zu den zwei wohl nervigsten Airports Weltweit fliegen. Wie schonmal erwaehnt, Paris Charles de Gaulle Airport wurde Anfang des Jahres von einem US Magazin zum 5. schlechtesten Airport gewaehlt (nach Flughaefen in Bagdad, Afrika und Russland). Atlanta ist nicht viel besser. Ich hatte ja genuegend Zeit um vom Montpellier Flug Ankunft Terminal D zum Terminal E zu kommen. Das ist immer noch nicht komplett fertiggestellt und man muss eine laengere Tour machen. War aber gestern alles easy. Wenig los, keine Wartezeit. War ruckzuck am Terminal E. Habe leider keinen Notausgang Platz mehr bekommen.

Der Airbus A340-300 mit 272 Sitzplaetzen war ausgebucht. AF388 ar die Flugnummer. Ich hatte wenigstens in der Hinsicht glueck, dass die sehr übergewichtigen Amis, die mit im Flieger waren, nicht neben oder vor mir sassen. Aber ich hatte einen hartnaeckigen Fluggast vor mir, der mir meinen Flug noch unangenehm machen sollte.

Kurz nach dem leicht verspaeteten Abheben hat der aeltere Mann vor mir seinen Sitz in voller Geschwindigkeit nach hinten bewegt und so meine Kniescheiben sehr schmerzhaft eingeklemmt. Sofort fragte ich freundlich, ob er seinen Sitz bitte wieder nach vorne stellen kann. Er fragte unfreundlich, warum. Ich sagte ihm, dass ich 1.96m/6feet5 gross bin und in diesem A340 die Beinfreiheit sehr gering ist fuer lange menschen. Gluecklicherweise hatten es die Passagiere neben mir auch gesehen und meinten dann auch zu ihm, er solle bitte vorgehen. Gesagt getan. Nicht lange und eine Stewardess kam vorbei. Er fragte sie dann, ob er seinen Stuhl nach hinten machen kann. Sie sagte ja. Ich und witzigerweise auch die anderen Passagiere meinte aber gleich, dass ich definitiv keine Beinfreiheit habe. Sie meinte nur, das waere nicht ihr problem. Bloede junge Schnepfe. So war der Sitz hinten und ich war sauer. Dann kam die Kabinenchefin. Da ich vor dem Abflug schon keinen Notausgangsitz mehr bekam und der Flieger voll war, hatte ich leider keine Chance. Sie meinte es tut ihr leid und sie meinte auch nochmal zum Fluggast vor mir, er solle doch bitte Rücksicht nehmen. Verbieten kann sie es ihm nicht, aber naja. Doch der Opa vor mir, so ca, 1.70m bis 1.75 gross war aber nicht sehr rücksichtsvoll. Er war auf gut deutsch ein Ar–h. In den letzten 14 Jahren regelmaessigen Fliegens hat bisher Jeder, der mich so eingeengt gesehen hat, ruecksicht genommen und sich oft auch entschuldigt. Wir koennen ja alle nichts dafuer, dass die Airlines teilweise so eng bestuhlen. US Airlines haben meist mehr Beinfreiheit. Weil ja viel Amis oft nen Hintern haben der so gross ist wie ne Kleinfamilie.

Beim Essen mussten dann die Sitze wieder gerade gestellt werden. Ja. Die Vorspeise war ja ok, dann hat der Opa wieder nach hinten gestellt. Beim Mittagessen dann hat er seinen Sitz nicht gerade gestellt. Ich bat ihn hoeflich den Sitz nach vorne zu stellen und er deutete nur auf den Vordermann, der seinen Sitz ganz leicht nach hinten gestellt hatte. Ich solle ihn erstmal fragen. Da die Stewardess gerade mein Tablett aushanedigen wollte, das aber kein Platz hatte, meinte ich zu ihr, sie solle doch bitte die beiden vor mir dazu auffordern, den Sitz geradezustellen, damit ich esses koennte.

Also von einem Opa, mit ca. 70 Jahren und sicherlich genuegend Lebenserfahrung sollte man erwarten, dass er es selber auf die Reihe  bekommt. Aber nix da. Ein richtiger Saeckel. Ich war in diesem Moment kurz davor seine Rueckenlehne mit einem Faustschlag so weit nach vorne zu katapultieren, dass er mit seinen Klamotten im Essen landet… Aber ich habe ein paar mal ief durchgeatmet und die Augen geschlossen. An meine suesse Familie gedacht und dann endlich essen koennen. Die aeltere Frau links vor mir war echt lieb, sie wollte mir ein Kissen geben, damit ich die Schmerzen am Knie nicht so spuere. Musste ihr aber dankend absagen, weil ich ja keinen Platz hatte ueberhaupt was dazwischenzulegen. MP3 Walkmen ins Ohr, etwas Hard Rock rein und es geht.

Meine Klobesuche waren eine Wohltat. Ich konnte micht bewegen und sah meine Druckstellen an den Knien. Gute 10 Stunden Flug waren irgendwann zu ende. Die letzten 3 Stunden des Fluges hat der Mann vor mir dann den Sitz gerade gelassen. Er hatte ja einige boese Blicke von mir und den Fluggaesten um mich rum geerntet fuer seine Dickkoepfigkeit.

Bisher waren es meistens aeltere Leute, kleinere Leute, die eh viel Beinfreiheit haben, die sich unverstaendlichsten gezeigt haben. Aber der Opa hier war echt der Haertefall. Mal schauen wie es auf dem Rueckflug wird. Das wird mit Delta sein. Die haben meist etwas mehr Beinfreiheit.

In Atlanta angekommen musste ich natuerlich wieder durch die Immigration. Diesmal war mehr los. Dadurch, dass unser Flieger etwas verspaetet war, waren die Flieger aus China und Russland schon vor uns. Oha, das ist echt nervig. Aus Erfahrung weiss ich, dass viele Chinesen und auch Russen nicht sehr gut oder oft garkein Englisch koennen: Das ist anders als jetze bei uns in Deutschland. Bei uns koennen auch viele nicht, aber oft lernen Leute nochmal ein paar Worte, damit sie was verstehen. Naja, Chinesen haben aber schon rein aussprachtechnisch ein Problem. Ergebnis.. alle paar Minuten musste ein Chinesischer Uebersetzer von einer Immigration Box zur naechsten und Russisch auch. Das hat natuerlich das Warten verlaengert. Irgendwann war ich dann durch und holte meinen Koffer. Was ich hier sah, sah ich in 14 Jahren USA Flug wiederrum bisher auch nicht. Eine ca. 100m Schlange vor der Zollkontrolle. Das geht normalerweise ratz fatz und man muss nicht lange warten. In NY, JFK Airport oder Newark sind vielen Zollbeamte, kaum schlangen. Hier waren nur 4 Zollbeamte fuer mehrere Flieger mit insgesamt knapp 1000 Fluggaesten… Wow.

Aber danach war ich schnell raus. Schnell den Koffer wieder aufs Gepaeckbank (auch einmalig hier) und mit dem Zug zum ersten Gebauede, wo man dann irgendwann seinen Koffer findet. Das ist echt das beknackteste ueberhaupt. Kein anderer US Airport an dem ich  war (Washington, JFK, Newark, Mineapolis, Houston, Chicago) hat so etwas bescheuertes. Denn alle Koffer, die in Atlanta enden, duerfen nicht wie woanders mitgenommen werden, sondern gehen wieder auf unergruendlichen Wegen zum Gepaeckbank im ersten Gebauede. Das dauert. Die letzte Sicherheitskontrolle (auch einmalig) war schnell, wenig wartende hier.

Das warten am Gepaeckband dauerte 45 minuten. Mein Kollege Clive war schon da und wartete am Mietwagen. Ich schickte ihm SMS, dass ich noch wartete. Echt ein Krampf. Irgendwann war auch das geschafft und ich kam endlich am Hertz Gold Stand an. Nissan Versa, klein aber fein. Den kleine habe ich nun auch in einen Mazda 6 geaendert. Spart ueber 100 USD, da ich lokal bei Hertz wieder angemietet habe und so keine Flughafensteuer hinzukommt.

Clive wartete und wir machten uns auf den Weg ins Hotel. Kurz noch ein paar Einkaeufe und einchecken. Das Homewood Suites ist ok. Wie Residence Inn. Kueche, Klimaanlage, Bett, TV… ja TV endlich mal ein Hotel mit 32″ LCD TVs von Phillips. Echt cool.

Meine Klospuelung war schon kaputt, wurde aber eben repariert.

Nach unserer Ankunft waren schon unsere Kollegen Domi, TJ und Uli da. Wir sind dann noch zu Williamsons BBQ.. Ah war das lecker. Ribs, Steaks usw. mmmmmmmmhhhhhhh

Heute kommen die anderen Kollegen an. Wetter ist warm (30Grad) aber heute soll es Gewittern.

In diesem Sinne, viele Gruesse aus Atlanta…

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